Die Geschichte der Brandywine
Brandywine Sudduth's Strain ist wohl die bekannteste Linie unter den Brandywine Tomaten. Ihre Geschichte beginnt mit Ben Quisenberry (1887-1986), einen passionierten Tomatenzüchter und Sammler aus Syrakus (Ohio). Von 1910 an züchtete Ben Quisenberry alte Tomatensorten und bewahrte sie vor dem Aussterben.
In seiner Sammlung befand sich auch eine über 80 Jahre alte Familiensorte, die er seinerzeit von Dorris Sudduth Hill aus Murfreesboro (Tennessee) erhalten hatte. Die Frau wuchs in der Nähe des Brandywine Creek, einem Fluss in Pennsylvania auf. Ob der Name Sudduth, der ja ein holländischer Name ist, etwas über den Ursprung der Tomate verrät, ist leider nicht erwiesen.
Im Jahre 1982 kam die Brandywine Sudduth's Strain von Ben Quisenberry zur Seed Saver Exchange Organisation. Ende der 1980er-Jahre wurde die Sorte vorgestellt und am Markt eingeführt.
Sortenbeschreibung
Die Brandywine-Tomaten sind wegen Ihres Geschmacks weltweit verbreitet und äußerst beliebt. Ihnen eilt der Ruf voraus, die geschmacklich besten Tomaten überhaupt zu sein.
Die Pflanzen haben kartoffelblättriges Laub und werden um die 180 cm hoch. Die flachrunden Früchte haben eine rosarote Farbe und sind manchmal am Stielansatz leicht gerippt. Von der Befruchtung bis zur Erntereife vergehen etwa 70 Tage.
Die Tomaten werden 7 bis 12 cm groß und bis 800 g schwer. Sie haben mehrere Fruchtkammern, saftiges, zart schmelzendes Fruchtfleisch und eine weiche, nicht ganz platzfeste Haut. Der Geschmack ist fruchtig, aromatisch, süß, ohne viel Säure.
Übersicht
T220 | Brandywine Sudduth's Strain |
Wuchsform: | Stabtomate, kartoffelblättrig |
Herkunft: | USA |
Fruchttyp: | Fleischtomate |
Fruchtfarbe: | rosarot |
Fruchtform: | flachrund |
Fruchtgröße: | Ø 7 – 12 cm |
Fruchtgewicht: | bis 800 g |
Reifezeit: | 65 – 75 Tage – mittelspät |
Wuchshöhe: | indeterminiert, um 180 cm |
Geschmack: | fruchtig, aromatisch, süß |
Standort: | Gewächshaus, geschütztes Freiland |
Ertrag: | hoch |
Meine Erfahrungen mit der Brandywine Sudduth's Strain
Die Brandywine Sudduth's Strain ist ertragreich und nur wenig krankheitsanfällig. Bei mir im Mittelgebirge fühlt sie sich im Gewächshaus und im geschützten Freiland wohl. Beim Anbau unter freiem Himmel bleiben bei mir die Früchte kleiner und platzen häufig auf.
Stehen die Pflanzen sonnig und vor Regen geschützt, lassen sich gute Erträge erzielen und man wird mit makellosen Früchten belohnt. Ist ausreichend Platz vorhanden, lässt sich die Sorte problemlos mit 2 oder 3 Stämmen ziehen. Wer auf große Früchte aus ist, der sollte es bei einem Stamm belassen.
Ich bevorzuge für die Brandywine Sudduth's Strain einen sonnigen, überdachten Platz im Freiland. Meine Pflanzen ziehe ich mit nur einem Stamm und lasse höchstens 3 oder 4 Tomaten je Rispe wachsen. In der Regel beginnt bei mir die Ernte gegen Ende August.
Wie schon erwähnt, neigen die Früchte etwas zum Platzen. Das lässt sich aber durch Mulchen und sparsames Gießen ganz gut vermeiden. Das Besondere an dieser Sorte sind die vollfleischigen Früchte und der aromatische Geschmack.
Bewertung
Die Brandywine Sudduth's Strain zählt für mich auf alle Fälle zu den geschmacklich besten Fleischtomaten. Eine wie ich meine unbedingt erhaltenswerte Sorte. Allein schon, um den kommenden Generationen zu vermitteln, wie vorzüglich früher einmal Tomaten geschmeckt haben.