Die Geschichte der Karma Purple Multiflora und des KARMA-Projekts
Das KARMA-Projekt ist benannt nach der kanadischen Züchterin KARen Oliver (Ladysmith, Vancouver Island) und ihrer Freundin MArsha Eisenberg (Florida, USA). Das KARMA-Projekt begann 2015 mit einer Kreuzung der Sorten Ambrosia Gold und Captain Lucky, die von Karen Oliver (True North Tomatoes) durchgeführt wurde.
Das angestrebte Ziel bestand darin, eine möglichst früh reifende kartoffelblättrige, mehrfarbige Cocktailtomate mit bestem Geschmack zu züchten.
Für dieses Vorhaben sollte von der Cherrytomate Ambrosia Gold die Fruchtgröße, Frühzeitigkeit und der fruchtig-süße Geschmack einfließen und Captain Lucky sein Kartoffellaub, den guten Geschmack und die bunten Farben vererben. Um die Selektion und Stabilisierung voranzubringen, wurden die folgenden Generationen abwechselnd bei Marsha in Florida und bei Karen auf Vancouver Island angebaut. So halbierten die beiden Freundinnen nicht nur die Arbeit, sondern auch die Zeit bis zur Veröffentlichung der neu entstandenen Sorten.
Sortenbeschreibung
Karma Purple Multiflora ist eine von sechs vorzüglichen Cocktailtomaten, die beim KARMA-Projekt entstanden sind und ab 2018 veröffentlicht wurden. Wie der Name schon verrät, handelt es sich bei dieser Sorte um eine Multiflora-Tomate mit großen Fruchtständen und reichem Fruchtbehang.
Die Stabtomate produziert lila-rotbraune Cocktailtomaten mit olivgrün angehauchten Schultern. Die locker belaubten, kartoffelblättrigen Pflanzen werden bei mir meist nicht viel höher als 160 cm. Nach der Befruchtung benötigt die frühe Sorte nur etwa 55 Tage bis zur Erntereife. Die Tomaten werden 3 bis 5 cm groß und bis zu 50 g schwer. Pro Rispe wachsen bis zu 20 Tomaten. Es sind aber auch größere Fruchtstände möglich.
Von der Form her sind die Früchte recht einheitlich, die Kleineren rund, die Größeren etwas abgeflacht.
Im saftigen Fruchtfleisch befinden sich meist mehr als 3 Fruchtkammern. Die Haut ist weich und dünn, aber leider auch etwas platzanfällig.
Den Geschmack würde ich als einfach nur köstlich bezeichnen. Ein komplexes, würziges, reichhaltiges Aroma, eine fruchtig-süße Gaumenfreude mit einer angenehmen leichten Säure.
Übersicht
T289 | Karma Purple Multiflora |
Wuchsform: | Stabtomate, kartoffelblättrig |
Herkunft: | Kanada/USA |
Fruchttyp: | Cocktailtomate, Multifloratyp |
Fruchtfarbe: | lila-rotbraun, olivgrüne Schultern |
Fruchtform: | rund oder leicht abgeflacht |
Fruchtgröße: | Ø 3 – 5 cm |
Fruchtgewicht: | bis 50 g |
Reifezeit: | 50 – 60 Tage – früh |
Wuchshöhe: | indeterminiert, um 160 cm |
Geschmack: | würzig, fruchtig, süß-säuerlich |
Standort: | Gewächshaus, Freiland, Kübel |
Ertrag: | hoch |
Meine Erfahrungen mit der Karma Purple Multiflora
Karma Purple Multiflora ist eine ertragreiche Cocktailtomate mit wunderschön gefärbten wohlschmeckenden Früchten. Sie ist robust, nicht besonders krankheitsanfällig und auch für kühlere Gegenden wie hier im Mittelgebirge geeignet.
Ich kann die Sorte fürs Gewächshaus, das Freiland und auch für den Anbau in größeren Pflanzgefäßen empfehlen. Bei mir hat sich ein sonniges Plätzchen unter freiem Himmel bewährt.
Da die Pflanzen sowohl in der Breite als auch in der Höhe eher kompakt bleiben, ziehe ich sie mit 3 bis 4 Trieben. Ein Spalier leistet beim Aufbinden gute Dienste. Ich halte den Boden gleichmäßig feucht, indem er mit einer Schicht aus Stroh oder angetrocknetem Grasschnitt abgedeckt wird. Damit lässt sich auch die Platzanfälligkeit der Früchte um einiges reduzieren.
Von Ende Juli bis zum ersten Frost lassen sich immer wieder köstliche Früchte ernten. Die kartoffelblättrigen Pflanzen mit den großen Rispen und ihren prächtig gefärbten Früchten sind eine Augenweide und sorgen stets für neidische Blicke am Gartenzaun. Da die Tomaten mit zunehmender Reife besonders bei Regen zum Platzen neigen, empfiehlt sich ein Schutzdach, oder man erntet die Früchte einfach etwas früher.
Bewertung
Die Karma Purple Multiflora ist auf alle Fälle eine ertragreiche, früh reifende Cocktailtomate. Eine anspruchslose Sorte, die wie alle Tomaten einen gleichmäßig feuchten Boden liebt. Sie ist widerstandsfähig, kältetolerant und kommt mit den kurzen Sommern hier im Mittelgebirge auch unter freiem Himmel gut zurecht. Selbst wenn die eine oder andere Frucht mal platzt, für mich zählt in erster Linie der Geschmack und hier liegt ganz klar die Stärke dieser wunderbaren Sorte.