Black Ethiopian

Sortenbeschreibung

Black Ethiopian ist eine ertragreiche Stabtomate, die trotz ihres Namens nicht aus Äthiopien stammt. Sie soll um 1900 schon bekannt gewesen sein und ihren Ursprung in der Ukraine haben. Wer die Sorte gezüchtet hat und wie sie zu ihrem Namen kam, konnte ich leider nicht herausfinden. In den USA wurde Black Ethiopian erstmals von Conrad Leighton aus White Bear Lake, Minnesota im Seed Savers 1996 Yearbook vorgestellt. Nach seiner Aussage hatte er die Samen 1995 aus der Ukraine erhalten.

Die Sorte produziert rotbraune oder mahagonifarbene Eiertomaten mit olivgrünen Schultern. Die Pflanzen haben normales, mittelgrünes Laub, einen kräftigen Wuchs und werden bei mir mit mehreren Trieben über 2 Meter hoch. An den kräftigen, gegenständigen Rispen wachsen in der Regel 5 bis 7 Früchte heran. Von der Befruchtung bis zur Erntereife vergehen bei dieser Sorte nur etwa 65 Tage. Im Durchmesser erreichen die Tomaten 4 bis 5 cm, werden 5 bis 6 cm lang und bringen zwischen 80 und 130 g auf die Waage.

Von der Form und Größe her sind die Eiertomaten recht einheitlich. Die Früchte haben 5 oder 6 Kelchblätter. Beim Anschnitt wird ein saftiges, gut durchgefärbtes Fruchtfleisch mit 2 bis 3 Samenkammern sichtbar. Die Haut ist besonders im Freiland manchmal etwas platzanfällig, die Risse verheilen allerdings schnell wieder, bevor die Früchte Schaden nehmen. Der Geschmack ist aromatisch fruchtig-süß ohne nennenswerte Säure.

Übersicht

Meine Erfahrungen mit Black Ethiopian 

Black Ethiopian ist eine unkomplizierte Eiertomate, die bereits früh in der Saison wohlschmeckende, bildhübsche Früchte liefert. Die kräftigen Pflanzen sind robust, nicht sonderlich anfällig für Krankheiten und fruchten auch in kühleren Gefilden wie hier bei uns im Vogtland sehr zuverlässig.

Black Ethiopian ist eine gesunde, wüchsige Sorte, die sich bestens für den geschützten Anbau unter Glas und Folie eignet, aber auch im Freiland ihren Mann steht. Sie lässt sich gut in Töpfen und Kübeln kultivieren, vorausgesetzt man nutzt große Gefäße und bietet seinen Pflanzen ausreichend gute Erde an. Wer auf makellose Früchte aus ist, sollte einen Regenschutz installieren. Mich stört die eine oder andere geplatzte Frucht nicht, deshalb verzichte ich bei dieser Sorte darauf.

Bei mir wächst Black Ethiopian ausschließlich unter freiem Himmel. Die Pflanzen beziehen nach den Eisheiligen aber nicht vor dem 25. Mai ein sonniges Plätzchen im Garten, werden mit 80 cm Abstand gesetzt und mit 4 oder 5 Trieben am Spalier aufgeleitet. Die Sorte stellt keine großen Ansprüche und bis aufs gelegentliche Ausgeizen und Anbinden gibt es nicht viel zu tun.

Mein Boden bleibt immer gleichmäßig feucht, weil er stets mit Mulch abgedeckt wird. Das ist besonders wichtig für Regenwurm & Co., denn so finden die Bodenlebewesen immer Nahrung, produzieren Humus und lockern den Boden auf. Des Weiteren wird durchs Mulchen auch das Unkraut unterdrückt und letzten Endes kann ich damit im Freiland aufs Gießen komplett verzichten und muss meine Pflanzen nur noch im Notfall mit Wasser versorgen.

Ab Ende Juli ist bei mir mit den ersten reifen Früchten zu rechnen und die Ernte beginnt. Die Pflanzen liefern über viele Wochen bis weit in den Herbst jede Menge schmackhafte Tomaten, die sich perfekt für fruchtigen Sugo oder zusammen mit Knoblauch, Ingwer, Chili und getrockneten Aprikosen oder Äpfeln zu köstlichen Tomaten-Chutney verarbeiten lassen.

Bewertung      

Black Ethiopian ist für mich eine empfehlenswerte Eiertomate mit gutem Ertrag und vorzüglichen Früchten. Eine genügsame Sorte, die bis auf ein sonniges Plätzchen keine großen Ansprüche stellt und robust genug ist, auch mal ein paar Regentage im Freiland unbeschadet zu überstehen. Eine aromatische fruchtige Tomate, deren köstlicher Geschmack sich erst beim Kochen so richtig entfaltet.

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