Sortenbeschreibung
Opalka nennt sich diese historische Tomatensorte aus Polen. Sie trägt den Namen der Familie Opalka, die um 1900 von Polen nach Amerika auswanderte. Viele alte Sorten gelangten mit Auswanderern in alle Welt, weil die Menschen ihre bewährten und geliebten Sorten mitnahmen, um sie in der neuen Heimat weiterhin anzubauen. So kam diese Tomate nach Amsterdam (NY) und wurde viele Jahrzehnte von der Familie Opalka behütet und bewahrt.
Bekannt wurde diese Tomatensorte erst viel später durch Dr. Carolyn Male († 2019), der bekannten Buchautorin von "100 Heirloom Tomatoes for the American Garden". Sie erhielt den Samen zusammen mit der Geschichte dieser Tomate von ihrem Kollegen Carl Swidorski, dessen Frau aus der Familie Opalka stammte. Dr. Carolyn, wie alle sie nur nannten, gab der Sorte den Namen und stellte sie im Seed Savers Yearbook 1991 als Opalka vor.
Die Stabtomate produziert mittelgroße bis große paprikaförmige rote Flaschentomaten. Die normalblättrigen Pflanzen tragen dichtes dunkelgrünes Laub und werden um die 2 Meter hoch. An kräftigen verzweigten Rispen hängen jeweils bis zu 15 Früchte. Von der Befruchtung bis zur Erntereife vergehen etwa 75 Tage. Im Durchmesser erreichen die Tomaten 4 bis 6 cm, werden 8 bis 15 cm lang und bis zu 200 g schwer.
Die Früchte sind in Form und Größe recht einheitlich, stets länglich und mit ausgeprägter Spitze. Im zart schmelzenden Fruchtfleisch verbergen sich 2 bis 3 Fruchtkammern, aber nur wenig Gallerte und Samen. Die Haut ist weitgehend platzfest und leicht abziehbar. Der Geschmack der rohen Tomaten ist eher mild, die Früchte entwickeln erst beim Kochen ein köstliches, fruchtiges Aroma.
Übersicht
T227 | Opalka, Opalska |
Wuchsform: | Stabtomate, normalblättrig |
Herkunft: | Polen |
Fruchttyp: | Flaschentomate |
Fruchtfarbe: | rot |
Fruchtform: | länglich, spitz |
Fruchtgröße: | Ø 4 – 6 cm, ⇕ 8 – 15 cm |
Fruchtgewicht: | bis 200 g |
Reifezeit: | 70 – 80 Tage – spät |
Wuchshöhe: | indeterminiert, um 200 cm |
Geschmack: | fruchtig, aromatisch, süßlich |
Standort: | Gewächshaus, Freiland, Kübel |
Ertrag: | hoch |
Meine Erfahrungen mit der Opalka
Opalka ist eine ertragreiche Flaschentomate, die der Sorte Andenhorn' sehr ähnlich ist. Sie ist robust, nicht sonderlich anfällig für Krankheiten und kommt auch mit den kühleren Temperaturen hier im Vogtland gut zurecht. Ich kann die Sorte fürs Gewächshaus, das Freiland und auch für den Anbau in großen Kübeln empfehlen. Neben dem Gewächshaus hat sich bei mir auch ein sonniger Standort im Freiland bewährt.
Die Pflanzen haben einen kräftigen Wuchs und lassen sich auch mehrtriebig ziehen. Allerdings ist es eine relativ spät reifende Sorte, für die unsere Sommer hier im Mittelgebirge oft zu kurz sind. Für eine frühere Ernte wächst die Opalka bei mir unter freiem Himmel mit nur einem Stamm auf. Der Boden wird bei mir immer mit einer Mulchschicht abgedeckt, um ihn gleichmäßig feucht zu halten.
Ab Mitte August kann ich mit den ersten reifen Tomaten rechnen. Die Früchte sind gut haltbar und können lange an der Pflanze ausreifen. Ich verwende die Opalka fast ausschließlich zur Herstellung von Sugo, Tomatensuppe, Ketchup oder Tomatenmark. Beim Kochen entsteht das fruchtige Aroma mit dem guten alten Tomatengeschmack von früher, den man bei den heutigen Sorten aus dem Supermarkt leider vergebens sucht.
Bewertung
Opalka ist eine vorzügliche Tomatensorte, die nicht nur durch ihre außergewöhnliche Fruchtform auffällt, sondern auch kulinarisch einiges zu bieten hat. Eine ertragreiche, robuste Tomate, die sich dank ihrer vollfleischigen, ergiebigen Früchte bestens zur Verarbeitung eignet. Was gibt es Schöneres, als an einem kalten Wintertag bei einer köstlichen Tomatensuppe vom Sommer zu träumen.